Musikalische Ausbildung
Joseph Martin Kraus wurde in Miltenberg am Main geboren. Er besuchte das Jesuiten-Gymnasium und das Musikseminar in Mannheim, damals eine der bedeutendsten musikalischen Städte. Entgegen den Wünschen seiner Eltern studierte er Rechtswissenschaften in mehreren deutschen Städten: Mainz, Erfurt und Göttingen. Doch die Musik übte ständig eine große Anziehungskraft auf ihn aus, besonders als er unter dem Einfluss eines literarischen Kreises in Göttingen die Prinzipien der Sturm-und-Drang-Bewegung übernahm, die auch das zeitgenössische Musikschaffen prägten. Letztlich wurde Kraus von einem Musiker-Kollegen ermutigt, nach Schweden zu gehen und eine Anstellung am Hofe von König Gustav III. zu suchen.
Gustav III - Förderer der KünsteDer schwedische König Gustav III war einer der bedeutendsten Förderer der Künste im 18. Jahrhundert. Er war den darstellenden Künsten, der Literatur und der Malerei sehr zugetan. Seine Liebe zur Kunst wurde schnell in ganz Europa bekannt und zog Musiker aus vielen Ländern an. Unter seiner Schirmherrschaft gründete er 1773 die Königliche Oper und das Königliche Ballett. Er bestellte Werke, schrieb Dramen und förderte schwedische Schauspieler und Opernsänger.
Die ersten Jahre in Stockholm
Reisen durch Europa
Der König schickte Kraus 1782 auf eine Europareise, während der er Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich besuchte. Während seines Aufenthalts in Wien lernte er Haydn und Gluck kennen, jedoch nicht Mozart. In Florenz traf er Giovanni Battista Martinelli, den er als "den größten Musiktheoretiker" bezeichnete. In der französischen Hauptstadt verbrachte er zwei Jahre und erhielt Aufträge für neue sinfonische Werke für die renommierten Veranstaltungen der "Concerts Spirituel".
Rückkehr nach Schweden
Nach seiner Rückkehr nach Schweden im Jahr 1787 wurde Jozef Martin Kraus Hofkapellmeister und Direktor der Königlichen Musikakademie. Er organisierte Konzertaktivitäten des königlichen Orchesters und wurde später dessen Chefdirigent. Wenige Monate nach dem Attentat auf König Gustav starb er im Alter von 35 Jahren an Tuberkulose.
Opus des Komponisten
Sein kompositorisches Erbe umfasst Bühnen-, sinfonische, vokale, kammermusikalische und solistische Musik, dessen Stilistik stark vom Klassizismus geprägt ist und stark an Mozart erinnert. Kürzlich wurde entdeckt, dass er zwei Konzerte für Viola und Orchester geschrieben hat, die zuvor anderen Komponisten zugeschrieben wurden.
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